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176 Route 13. TROJA. Landschaft. ter östl. gesucht; sie fließt mit dem Kalifatli Asmak, dem Simoeis-
Unterlauf
, zusammen und mit diesem durch die Stoma Limne ins
Meer, während die frühere Mündung bei Kum Kalé versandet. Dort
nun, wo die Ebenen des Skamandros und Simoeis zusammenstoßen,
einst südl. von ihrer Vereinigungsstelle und dicht am Skamandros,
liegt, ca. 5km südl. von der Dardanellenstraße, die Höhe von Hissarlik,
die Stätte von Troja.

Der Burghügel gewährt eine prächtige *Aussicht über die
ganze Landschaft, das homerische Kampfgefild: im SW. der Berg
von Tenedos (190m), im W. der Hagios Dimitrios Tepé (223m); dann
nach N. das Dorf Jenischehr, die türkischen Batterien, die Grabhügel
des Achilleus und Patroklos und die Sandzunge von Kum Kalé;
abends blinkt der Leuchtturm von Sidd el-Bahr jenseit der Darda-
nellen
herüber. Jenseits im NW. die Insel Imbros (S. 70) und der
mächtige Berg von Samothrake (S. 70), die Warte Poseidons. Im W.
zu Füßen der Burg die Skamanderebene. Die jetzige Hauptmündung
ist kenntlich an den Segelschiffen, die davor liegen und herab-
geflößtes
Holz laden. Hier erstreckte sich, ungefähr vom Achilleus-
Tumulus
bis zum Aias-Tumulus unfern der homerischen Skamander-
mündung
, das Schiffslager der Griechen. Der Skamander teilte
das Schlachtfeld in einen westl. griechischen und einen östl. tro-
janischen
Teil. Die Furt nahe dem Grabmal des Ilos in der Mitte
der Ebene (Ilias XI. 366, 371), die die Griechen immer durch-
schreiten
mußten, wenn sie gegen Troja vorrückten, ist bei dem
türkischen Friedhof von Kum Kiöi zu suchen. Jenseit der alten
Skamandermündung zieht sich vom Kap Rhoiteion und dem Aias-
hügel
, dem In Tepé, ein waldiger Höhenzug nach O.; ungefähr
halbwegs zwischen Troja und diesen Hügeln sieht man einen dunk-
leren
Streifen durch die Ebene zum Skamander ziehen; es ist der
sumpfige Lauf des Simoeis. Bei Renkiöi schließt sich an die Hügel
ein Höhenzug an, der in weitem Bogen östl. um Troja herumzieht;
im SO. ragt hinter ihm der Ida (S. 170), Zeus’ hoher Sitz; auf dem
Ausläufer eines von dort herabkommenden Höhenzugs liegt das
Plateau von Troja und an dessen NW.-Seite, durch ein Tälchen
getrennt und unwesentlich höher, die Burg.

Ausgrabungen. Jene Höhe von Hissarlik als Stätte der Burg des
Priamos durch Ausgrabungen für immer festgelegt zu haben, ist das unver-
geßliche
Verdienst von Heinrich Schliemann*); das nicht minder bedeutende
W. Dörpfeld’s besteht darin, diese Grabungen wissenschaftlich gestaltet
und vorläufig vollendet zu haben. Im Altertume galt fast allgemein die
Stadt Ilion auf der Höhe von Hissarlik als die Nachfolgerin der Stadt
des Priamos, wie aus dem geschichtlichen Abschnitt hervorgeht. Nur
Demetrios von Skepsis im II. Jahrh. v. Chr. und wenige Gelehrte hatten
sie bei Iliéōn Kome (S. 184) ca. 6km s.ö. von Hissarlik angesetzt. In neuerer
Zeit hatten sichwenige[sich wenige] Forscher für Hissarlik, die bedeutendsten und auch


*) Von Schliemann’s zahlreichen Veröffentlichungen seien nur genannt:
Troja (Leipzig 1883) und der 1891 nach seinem Tode herausgegebene Be-
richt
über die Grabung von 1890. Dörpfeld veröffentlichte weitere Berichte
1883 und 1884 und ein abschließendes Werk über die bisherigen Grabungen:
Troja und Ilion, 2 Bde., Athen 1902 (40 M).